Hol­ding cle­ver genutzt – oder teu­er ver­baut? Vor­tei­le, Steu­ern & Feh­ler im Über­blick

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Lese­zeit: 5 Minu­ten

Das Wich­tigs­te in Kür­ze

  • Eine Hol­ding spart Steu­ern, mini­miert Risi­ken und schafft Wachs­tum – vor­aus­ge­setzt, sie ist stra­te­gisch durch­dacht.
  • Die Vor­tei­le sind enorm: Steu­er­freie Gewin­ne, kla­re Tren­nung von Ver­mö­gen und ope­ra­ti­vem Risi­ko, bes­se­re Ska­lier­bar­keit.
  • Aber Vor­sicht: eine falsch auf­ge­setz­te Hol­ding kann hohe lau­fen­de Kos­ten, steu­er­li­che Nach­tei­le und Ver­wal­tungs­auf­wand bedeu­ten.
  • Beson­ders span­nend für Unter­neh­mer mit meh­re­ren Gesell­schaf­ten, Expan­si­ons­plä­nen oder Exit-Stra­te­gien.
  • Ent­schei­dend ist die rich­ti­ge Pla­nung – von der Rechts­form bis zur Struk­tu­rie­rung der Betei­li­gun­gen.

Hol­ding­ge­sell­schaft ein­fach erklärt

Eine Hol­ding­ge­sell­schaft ist eine Kapi­tal­ge­sell­schaft – meist eine GmbH oder UG –, deren Haupt­zweck nicht im ope­ra­ti­ven Geschäft liegt, son­dern im Hal­ten und Ver­wal­ten von Unter­neh­mens­be­tei­li­gun­gen.

Die Hol­ding steu­ert zen­tra­le Funk­tio­nen, bün­delt Ver­mö­gen, redu­ziert Risi­ken und schafft Fle­xi­bi­li­tät – zum Bei­spiel bei Nach­fol­ge, Ver­kauf oder Expan­si­on. Sie kann eine rei­ne Betei­li­gungs­hol­ding sein oder ergän­zend auch selbst Ver­mö­gen auf­bau­en (z. B. Immo­bi­li­en, stil­le Betei­li­gun­gen, Wert­pa­pie­re).

Wich­tig: Eine Hol­ding ist kein All­zweck­mit­tel – sie muss zu dei­ner Stra­te­gie pas­sen. Wenn rich­tig ein­ge­setzt, wird sie aller­dings zum ech­ten Wachs­tums­tur­bo.

Holdingkonzept

Wel­che Vor­tei­le bie­tet eine Hol­ding?

1. Steu­er­li­che Vor­tei­le

Mit einer Hol­ding kannst du dein Ein­kom­men über Gehalt, Tan­tie­me oder Aus­schüt­tung steu­er­lich opti­mie­ren. Divi­den­den und Ver­äu­ße­rungs­ge­win­ne aus Toch­ter­ge­sell­schaf­ten sind zu 95 % steu­er­frei (§ 8b KStG) – ide­al für Ver­mö­gens­auf­bau und Exit-Stra­te­gien.

2. Risi­ko­tren­nung

Du schützt dein Ver­mö­gen, indem du ope­ra­ti­ve Risi­ken von den Ver­mö­gens­wer­ten trennst. Geht eine ope­ra­ti­ve GmbH insol­vent, ist die Hol­ding als Ver­mö­gens-Hül­le davon nicht direkt betrof­fen.

3. Ska­lie­rung & Expan­si­on

Neue Fir­men grün­den, Betei­li­gun­gen steu­ern oder ver­kau­fen? Mit einer Hol­ding bleibt alles zen­tral gebün­delt – per­fekt für Wachs­tum und Struk­tur.

4. Nach­fol­ge & Struk­tu­rie­rung

Antei­le las­sen sich über die Hol­ding leich­ter über­tra­gen – z. B. bei Nach­fol­ge, Fami­li­en­stra­te­gie oder Inves­to­ren­be­tei­li­gung.

Wie groß der Unter­schied bei der Steu­er­be­las­tung wirk­lich ist, zeigt ein ein­fa­cher Ver­gleich zwi­schen einer GmbH und einem Hol­ding­kon­zept:

GmbHHol­ding-Kon­zept
Gewinn v. Steu­er1.000.000 €1.000.000 €
abzgl. ca. 30 % Kör­per­schafts- & Gewer­be­steu­er300.000 €300.000 €
Gewinn n. Steu­ern700.000 €700.000 €
abzgl. ca. 27 % Kapi­tal­ertrags­steu­er &
Soli bei Aus­schüt­tung
189.000 €-
abzgl. ca. 1,6 % Kapi­tal­ertrags­steu­er &
Soli bei Gewinn­trans­fer
-11.200 €
Steu­er­last gesamt489.000 €311.200 €

Hol­ding + Reinves­ti­ti­on = Mil­lio­nen­po­ten­zi­al

Die Hol­ding­struk­tur lohnt sich beson­ders dann, wenn die steu­er­li­che Dif­fe­renz – im obe­ren Bei­spiel 177.800 € jähr­lich – gezielt reinves­tiert wird. Legst du die­sen Betrag über zehn Jah­re hin­weg mit nur 6 % jähr­li­cher Ren­di­te an, ent­steht ein Ver­mö­gen von über 2,3 Mil­lio­nen Euro. Genau hier ent­fal­tet die Hol­ding ihre wah­re Stär­ke: als Steu­er-Vor­teil und Wachs­tums-Boos­ter in einem.

Risi­ken und Nach­tei­le einer Hol­ding

1. Ver­wal­tungs­auf­wand

Eine Hol­ding bedeu­tet mehr Auf­wand: dop­pel­te Jah­res­ab­schlüs­se, getrenn­te Buch­hal­tun­gen und mehr Abstim­mung mit dem Steu­er­be­ra­ter. Die jähr­li­chen Zusatz­kos­ten lie­gen meist zwi­schen 3.000 und 5.000 Euro, rech­nen sich aber oft durch steu­er­li­che Vor­tei­le.

2. Kos­ten­fal­le

Ohne kla­re Stra­te­gie kann eine Hol­ding teu­er wer­den – durch lau­fen­de Ver­wal­tungs­kos­ten oder feh­len­de Fle­xi­bi­li­tät. Nur zur Steu­er­erspar­nis gegrün­det, zahlt sich das Modell meist nicht aus.

3. Ver­lust­ver­rech­nung

Ver­lus­te der Hol­ding kön­nen nicht ein­fach mit Gewin­nen der Toch­ter­ge­sell­schaft ver­rech­net wer­den (und umge­kehrt), da es sich um recht­lich selbst­stän­di­ge Ein­hei­ten han­delt.

4. Steu­er­li­che Sperr­fris­ten

Bei Ein­brin­gun­gen und Umwand­lun­gen (z. B. § 6a EStG) kön­nen steu­er­li­che Sperr­fris­ten von bis zu 7 Jah­ren gel­ten – hier ist gute Pla­nung Pflicht.

Wann lohnt sich die Hol­ding wirk­lich?

Eine Hol­ding ist sinn­voll, wenn du:

  • dein Unter­neh­men ver­kau­fen willst – und den Gewinn steu­er­frei in der Hol­ding behal­ten möch­test
  • meh­re­re Gesell­schaf­ten füh­ren oder auf­bau­en willst
  • dein Ver­mö­gen lang­fris­tig schüt­zen möch­test
  • pro­fes­sio­nel­le Betei­li­gun­gen ver­wal­ten oder ska­lie­ren willst
  • immo­bi­li­en­ba­siert arbei­test, z. B. mit Pro­jekt­ge­sell­schaf­ten oder Buy-and-Hold-Struk­tu­ren

Fazit

Eine Hol­ding ist kein All­heil­mit­tel – aber ein star­kes Werk­zeug, wenn sie rich­tig geplant ist. Sie bie­tet kla­re Vor­tei­le bei Steu­ern, Struk­tur und Ska­lie­rung, bringt aber auch Auf­wand mit sich, wenn das Kon­zept nicht passt.

Wer ska­lie­ren, ver­kau­fen, Ver­mö­gen schüt­zen oder steu­er­op­ti­miert reinves­tie­ren will, kann mit einer Hol­ding viel errei­chen. Aber: Ohne fach­li­che Beglei­tung wird sie schnell zur Steu­er­fal­le. Zie­he bei der Pla­nung dei­ner Hol­ding unbe­dingt Fach­leu­te hin­zu – idea­ler­wei­se einen Steu­er­be­ra­ter, Rechts­an­walt, Unter­neh­mens­be­ra­ter und Finanz­ex­per­ten. Nur so wird aus der Idee ein durch­dach­tes und rechts­si­che­res Kon­zept.

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    Handelsvertretung für Valuniq AG

  • Telefon: +49 9191 3518 112
    E‑Mail: jehona.ahmeti@valuniq.de